Wu Shu

Wu Shu (dt.: Kampfkunst) ist der Überbegriff für alle chinesischen Kampf- bzw. Selbstverteidigungskünste. Hierbei wird in innere und äußere Kampfkünste unterschieden.

äußere Kampfkunst (chin.: Wai Jia Quan)

Wai Jia Quan bezeichnet verschiedene Selbstverteidigungsschulen, die in ihren Bewegungsformen unter anderem Muskelkraft, Schnelligkeit und die direkte Konfrontation mit einem Gegner betonen.
Zu ihnen gehören: Shaolin-Kung Fu, Karate, Tae-Kwon-Do, Wing-Tsun, und ähnliches.

innere Kampfkunst (chin.: Nei Jia Quan)

Unter Nei Jia Quan versteht man Selbstverteidigungsformen, die die Mobilisierung und das Training des Nei Jing betonen und die mit etwas langsameren Bewegungen, Anpassung an den Gegner und strategisch optimaler Körperhaltungen arbeiten. Zu dieser Schule gehören Kampfkünste wie Tai Chi Chuan, Xing Yi Quan, Bagua Zhang, Aikido, Hap-Ki-Do, Judo.

Geisteshaltung

Die Geisteshaltung, die dem Wu Shu zu Grunde liegt, hat ihre Wurzeln in der buddhistischen bzw. daoistischen Philosophie. Die Geisteshaltung zusammen mit den Bewegungsabläufen und der Konzentration in ihrer Ausführung führen zu einer bewussten Auseinandersetzung mit dem Körper und zum Bewusstwerden der eigenen Haltung im Umgang mit dem Umfeld.

Mit anderen Worten: Wenn ein Mensch kämpfen will, muss er sich selbst kennen lernen. Das bedeutet, dass man sich aktiv mit sich selbst auseinandersetzt und lernt, mit den eigenen Ängsten, Stärken und Fähigkeiten umzugehen. Der Feind ist nicht außerhalb von uns zu suchen, sondern innerhalb. Wir selbst, damit ist  unser Ego  gemeint, sind unser  größter Gegner. Es gilt, unser Ego zu bezwingen.

Die Kunst ist es, diese Eigenschaften zu vervollkommnen. Hierbei ist der Weg (chin.: dao) das Ziel.

Nei Jing

Darunter versteht man das Maß an exakt dosierter innerer Spannkraft, das zur Aufrechterhaltung einer bestimmten Bewegung oder Körperhaltung gerade erforderlich ist und ohne äußerlich sichtbare Körperkraft.
Zitat Gandhi